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FLORinside - the new magazine of the Augustine Monastery is available now.

With our new magazine we want to inform you about news of the Monastery. You will also find interesting interviews with personalities from tourism and economics. Of course you will also find latest information about events, celebrations and anniversaries. We hope you enjoy the new FLORinside! For any comment or if you want to get the news regularly please contact us! We are looking forward to hearing from you!

Stellenausschreibung Koch/Köchin

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir ab sofort eine/n Koch/Köchin (m/w/d). Hier finden Sie die ausführliche Stellenausschreibung.

Franz Xaver Müller als Priester, Musiker und Menschen entdecken

Am Samstag, 11. November, stellt Christoph Lettner sein Buch über den berühmten Sohn Dimbachs um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Dimbach vor. Eintritt: 12 Euro.

DIMBACH. Als zum 100. Geburtstag eine Welle der Verehrung für Anton Bruckner über Mitteleuropa dahinrollt, ist Franz Xaver Müller, 1870 in Dimbach geboren, als Zeitzeuge, Domkapellmeister und Komponist ein gefragter Mann. Eine Auswahl aus 750 Briefen, Postkarten und 600 persönlichen Fotos, sowie der größtenteils unveröffentlichte private Nachlass Franz Xaver Müllers aus dem Stift St. Florian, ermöglichen es, den Priester, Musiker und Menschen auf seinem Lebensweg zu begleiten.

Bisher unveröffentlichter Nachlass
Autor Christoph Lettner, Jahrgang 1960, Regionalentwickler, Museumsfachmann und Antiquitätenhändler aus Grein, hat bisher unbekannte Quellen entdeckt, akribisch gesammelt und geordnet in den regionalhistorischen Kontext gesetzt. Lettner widmet sich vor allem dem privaten Umfeld des Dimbacher Ehrenbürgers. Er wird ausgewählte Kapitel aus dem Buch vorstellen und dabei einen besonderen Schwerpunkt auf den bisher unveröffentlichten Müller-Nachlass aus dem Augustiner-Chorherrenstift St. Florian legen.

Briefe lassen tief blicken
Von den ersten persönlichen Eindrücken als zehnjähriger Sängerknabe in St. Florian an seine Eltern in Dimbach: "Ich habe Euren Brief erhalten und ihn mit viel Weinen gelesen." bis zum Brief im Dezember 1947 an seine Nichte Adelheid in Grein: "Man wird schön kleinweis eine alte Maschin", lassen Originalbriefe an Freunde, Bekannte und Verwandte tief in die Seele des empathischen Priesters und genialen Musikers blicken. Im Dreieck Strudengau (mit den Orten Dimbach, Waldhausen und Grein), St. Florian und Linz erlebt Müller den Niedergang der K.K. Monarchie, zwei Weltkriege, die Besatzungszeit und die 1. Republik. Prälat Johannes Holzinger spricht zum Thema: Neue Perspektiven auf einen bedeutenden Augustiner Chorherren. Bürgermeister Manfred Fenster eröffnet die Veranstaltung des Kulturausschusses der Gemeinde Dimbach.

"Voices" singt Werke Franz Xaver Müllers
Das Vokalensemble Voices wird Teile der sechsstimmigen "Missa diatonica" und andere Chorwerke Müllers singen. Die "Missa diatonica", erst 1946 im Linzer Dom uraufgeführt, zählt zu den anspruchsvollsten Werken der oberösterreichischen Chorliteratur. Leiter Josef Habringer, seit der Gründung der Voices im Jahr 1994 mit dabei, war 16 Jahre als Domkapellmeister in Linz tätig. Er ist eng verbunden mit dem Stift St. Florian, wo die Voices regelmäßig die Stiftskirche und das barocke Sommerrefektorium zu wunderbaren Orten ihrer Konzerte und Messgestaltungen machen.

Karten und Buch erwerben
Vorverkauf für Buchpräsentation: Marktgemeinde Dimbach, 07260/7507, Fundus Grein, 0676/3900 777 Eintritt: 12 Euro. Das Buch "Franz Xaver Müller Priester-Musiker-Mensch" kann im Florianer Stiftsladen zum Preis von 32 Euro erworben werden.

Mehr unter franzxavermueller.at

Stellenausschreibung

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Stellenausschreibung

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Wie alles begann.
Anton Bruckner in St. Florian

Ein Museum im Augustiner-Chorherrenstift
Eröffnung Mai 2024

Unter diesem Arbeitstitel hat eine siebenköpfige internationale Gruppe von Bruckner-Spezialistinnen und -Spezialisten ein Bruckner-Museum im Stift St. Florian konzipiert, das im April des Jubiläumsjahrs 2024 eröffnet werden soll. Die Rolle des Stifts als ein lebendiger intellektueller Ort für einen rastlos arbeitenden, seine Identität als Künstler zäh und konfliktreich suchenden jungen Dorflehrerssohn wird dabei ganz neu beleuchtet.

Ein vermintes Feld der Zuschreibungen, Vorurteile und Fehldeutungen hat uns die ältere Bruckner-Literatur hier (und nicht nur hier) hinterlassen: August Göllerich verstand das heitere, weltoffene, durch seine Führungspersönlichkeiten (allen voran den Prälaten Michael Arneth) ganz von einem aufgeklärten post-josephinischen Katholizismus geprägte Augustiner Chorherren-Stift als einen lichtarmen Ort mönchischer Abgeschiedenheit: „Im Dämmer klösterlicher Mystik, die ihn immer mächtiger umspann“ seien da „der wissenden Einfalt kindlicher Reinheit“ die „Erscheinungen der irdischen Welt zerflossen“ zu einem höheren Künstlertum (Göll./A., II/1, 93). Vielleicht sollte das eine Apologie gegen Johannes Brahms’ üblen Satz sein: „[Bruckner] ist ein armer verrückter Mensch, den die Pfaffen von St. Florian auf dem Gewissen haben“. Die wäre dann gründlich misslungen. Max Auer dagegen hat sich ganz auf Bruckners verquere Klagen aus dessen Krisenjahren 1850–55 verlassen, nach denen das Stift „Musik und folglich auch Musiker ganz gleichgültig“ behandele, und er hat daraus auf „einengende, hemmende Verhältnisse geschlossen“: „Bruckner, ein durch Abgeschlossenheit, Konvention und Gehorsam gefesselter Prometheus!“ (Göll./A., II/1, 224).

Hier galt es nun, den großen Kehrbesen herauszuholen. In acht Stationen werden im Landeshauptmann-Zimmer und seinem Vestibül (gegenüber den Kaiserzimmern) die Realien von Bruckners zwei Florianer Lebensphasen (1837–40 als Sängerknabe und 1845–55 als Lehrer und provisorischer Stiftsorganist) sowie summarisch seine späteren Gast-Aufenthalte im Stift vorgestellt – fast ausschließlich mit dem reichen Material des Stiftsarchivs, also mit Originaldokumenten, die zugleich auch medial erschlossen werden. Ein dokufiktionaler Film führt in die Lebenswelt des Stifts und des Florianer Schulhauses ein. Die wissenschaftliche Grundlage für die Museumspräsentation haben Elisabeth Maier und Renate Grasberger mit der vollständigen Erschließung der Archivbestände in drei umfangreichen Bänden gerade rechtzeitig gelegt (Die Bruckner-Bestände des Stiftes St. Florian, Wien 2014–19).

Die Stationen:
–    Das Stift als Ort aufgeklärter Kultur und Wissenschaft. Dokumente, Reiseberichte, Prälatenporträts
–    Die Ankunft des jungen Bruckner im Stift und seine Sängerknabenzeit
–    Bruckners Schulzeit im Ort und sein Weg zum Lehrerberuf im damaligen Schulwesen Oberösterreichs
–    Bruckners satztechnische Studien am kirchenmusikalischen Repertoire des Stiftes
–    Der Organist Bruckner
–    Die zentralen Florianer Werke: Requiem, Missa solemnis. Widmungskompositionen für die Florianer Prälaten und Chorherren
–    Krisen: Bruckners Entscheidungsphase 1850–55. Sein langer Weg zum „hauptamtlichen“ Musiker und autonomen Komponisten
–    Die späteren Florianer Ferien-Aufenthalte. Vollendung mehrerer Symphonien im Stift.

Eine neunte Station wird im Vorraum der Gruft der Stiftskirche das Thema Tod und Bestattung (das bisher in den alten Bruckner-Gedenkzimmern nur knapp behandelt wurde) ausführlich darstellen. Die einzigartige Selbst-Inszenierung des „bescheidenen“ Künstlers wird in den kulturhistorischen Kontext des k.k. Begräbniswesens gestellt. Schließlich werden die auf Ignaz Bruckners Initiative zurückgehenden Gedenkzimmer grundlegend neu gestaltet. Ziel ist eine lebendige Vergegenwärtigung von Bruckners Alltagsumfeld in der Wiener Heßgasse.

Johann Holzinger, der Propst des Stiftes St. Florian, hat folgende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Konzeption und der Detailgestaltung des Projekts beauftragt: Dr. Friedrich Buchmayr (Stift St. Florian), Prof. Dr. Felix Diergarten (Luzern/Musikhochschule Freiburg i. Br.), Prof. Dr. Hans-Joachim Hinrichsen (Universität Zürich), Dr. Klaus Heinrich Kohrs (München), Dr. Elisabeth Maier (Wien), Dr. Klaus Petermayr (ABIL, Linz), Prof. Dr. Christine Tauber (Ludwig-Maximilians-Universität München). Im Rahmen der im Jahr 2024 erstmals stattfindenden OÖ.KulturEXPO wird die Abteilung Kultur des Landes Oberösterreich die Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich machen. Das Stift St. Florian wird mit seinem Bruckner-Museum einen zentralen Ort für dieses neue kulturelle Veranstaltungs- und Ausstellungsformat bilden.

Klaus Heinrich Kohrs

Alle Infos zum Jubiläumsjahr 2024 finden Sie hier.